Kapitel 1: Der Schriftsteller Gustav von Aschenbach ist gerade 50 Jahre alt geworden. Nach einem anstrengenden Arbeitstag unternimmt er einen Spaziergang durch den Münchener Englischen Garten. Dabei bemerkt er einen seltsamen Wandergesellen, der in ihm das sofortige Bedürfnis auslöst eine Reise zu unternehmen. Ein Urlaub im Süden soll für neue Antriebskraft und Lebensfreude sorgen. Außerdem hofft er dem Erwartungsdruck an seine Werke ein Stück weit zu entkommen.
Kapitel 2: Im zweiten Kapitel erfahren wir mehr über den Schriftsteller und seine Vergangenheit. Seine Vorfahren auf väterlicher Seite hatten allesamt recht angesehene Berufe wie Richter, Verwaltungsbeamter und Militäroffizier. Der Vater seiner Mutter hingegen war Kapellmeister und hat wohl die künstlerische Ader in Gustav Aschenbach hervorgebracht. Trotz seiner eher schwächlichen Konstitution war er schon immer darauf getrimmt hohe Leistungen zu erbringen. Seine Werke haben ihm schon bald große Erfolge eingebracht und zu seinem 50. Geburtstag wurde ihm sogar ein Adelstitel verliehen. Er verlor schon früh seine Ehefrau, woraufhin er sich umso mehr in seine Arbeit stürzte. Seine Tochter ist bereits erwachsen und verheiratet. Um sein Ansehen zu erhalten, muss er hart arbeiten, was seine ständige Erschöpfung und Gereiztheit erklärt.
Kapitel 3: Zwei Wochen nach dem Erwachen seiner Reiselust, macht Aschenbach sich auf den Weg. In Triest angekommen beschließt der unruhige Schriftsteller schnell eine Weiterfahrt nach Pola. Dort sind die Begebenheiten vor Ort allerdings nicht wie erwartet, die Hotelgesellschaft missfällt ihm und das Wetter ist düster. Nach ein paar Tagen packt Aschenbach seine Sachen und steigt in ein Schiff nach Venedig. Auf seiner Reise wird ihm schnell klar, dass er sich in einer völlig fremden Welt befindet. Er ist zu gleichen Teilen fasziniert und schockiert über die Vielfältigkeit der Menschen. Schrill und in seinen Augen “lächerlich” verkleidete Leute scheinen von der venezianischen Gesellschaft ohne weiteres akzeptiert zu werden. Beim Abendessen im Hotel fällt ihm in einer Gruppe von polnischen Jugendlichen der junge Knabe Tadzio auf, den er als überwältigend schön erachtet. Als der Junge den Saal verlässt, treffen sich ihre Blicke und Aschenbach sinniert noch lange über die Vollkommenheit des Knabens. Da das Wetter am nächsten Morgen erneut schlecht ist, denkt der Schriftsteller über eine Abreise nach. Dieser Gedanke verfliegt allerdings schnell wieder, als er den schönen Jüngling erneut beim Frühstück zu erblickt. Bei einem Ausflug nach Venedig, stellt er seine Abneigung gegen die schlechte Luft und das Gedränge der Menschen fest, woraufhin er sich erneut zu einer Abreise entschließt. Als er aber auf dem Weg zum Schiff, Tazio wiedersieht, merkt er wie er seine Entscheidung bereut. Ein Zufall kommt ihm gerade recht, denn sein Gepäck wurde auf einen falschen Zug verladen und so muss er “notgedrungen” ins Hotel zurück und auf die Koffer warten. Als er den Jungen erneut im Hotel sieht, wird ihm klar, dass er seinetwegen dort bleiben möchte.
Kapitel 4: Als zwei Tage später sein Gepäck wieder da ist, hat der Schriftsteller längst beschlossen seinen Aufenthalt zu verlängern. Immer öfter beobachtet er den Jungen bei allen möglichen Aktivitäten. Er bewundert ihn ganz und gar. Aschenbach denkt über die Antike nach und die damals üblichen Verhältnisse zwischen weisen Männern und schönen Knaben. Eine Begegnung mit Tadzio auf der Dampferbrücke führt dazu, dass der Schriftsteller seine Gefühle durch seine Blicke offenbart. Er weiß nun, dass er den Jungen liebt. Tadzio lächelt ihn an, was von Aschenbach als Erwiderung seiner Gefühle für ihn interpretiert wird. Überwältigt von diesen Erkenntnissen zieht er sich danach schnell zurück.
Kapitel 5: In der vierten Urlaubswoche herrscht eine seltsame, geheimnisvolle Unruhe in der Stadt vor. Immer mehr Hotelgäste reisen ab, darunter vorwiegend Deutsche und Österreicher. Aschenbach ist erleichtert, dass die polnische Gruppe noch geblieben ist. Mittlerweile verfolgt er den Jungen geradezu und richtet seinen gesamten Tagesablauf darauf aus, Tadzio so nah wie möglich sein zu können. Die Zustände in der Stadt werden immer mysteriöser, es riecht vermehrt nach Desinfektionsmittel in den Straßen. Niemand spricht es aus, doch die Situation lässt die Ausbreitung einer Seuche vermuten. In einem englischen Reisebüro erfährt Aschenbach das es sich um die indische Cholera handelt. Ihm wird zur Heimreise geraten. Der Schriftsteller befürchtet, dass nun auch Tadzio abreisen könnte. Der Schriftsteller ist mittlerweile völlig verblendet. Er will mit Makeup und gefärbten Haaren sein Aussehen verjüngen um Tadzio zu gefallen. Die Umwandlung lässt ihn allerdings eher sonderbar als verjüngt aussehen. Aschenbach ist völlig verloren, als er erfährt, dass auch die Polen abreisen werden. Der Konsum verdorbener Erdbeeren, begünstigen einen wirren Traum, der ihm das Dilemma seiner Situation vor Augen führt. Anschließend folgt er Tadzio zum Strand und beobachtet ihn in den Wellen. Der Schriftsteller fantasiert und meint der Junge wolle sich im Meer das Leben nehmen. Er würde ihm zulächeln, um ihn ebenfalls hinein zu locken. Einige Minuten später wird der verstorbene Aschenbach in seinem Strandstuhl gefunden.